Strategiearbeit: Strategische Planung für Pflegeunternehmen mit der SWOT-Analyse
Management Summary
Eine SWOT-Analyse ist eine Methode der strategischen Planung, die die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens oder einer Organisation bewertet. SWOT steht dabei als Abkürzung für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Sie hilft bei der Formulierung von Strategien oder Businessplänen und kann auch für die Personal- und Führungskräfteentwicklung genutzt werden. In diesem Beitrag wird das SWOT-Modell auf den Anwendungsfall Pflegeunternehmen übertragen und anhand eines praktischen Beispiels der Nutzen der Methode für die Strategiearbeit dargestellt. Als Arbeitshilfe wird eine SWOT-Datei als Download bereitgestellt.
So funktioniert die SWOT-Analyse
Die SWOT-Analyse ist ein einfaches und effektives Werkzeug, um die internen und externen Faktoren zu analysieren, die den Erfolg eines Unternehmens oder einer Organisation beeinflussen können. Es ist effektiv, wenn diese Methode im Rahmen eines Strategieworkshops eingesetzt wird, um die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Unternehmens zu identifizieren.
Die SWOT-Analyse besteht aus vier Schritten:
- Die Stärken identifizieren: Das sind die positiven Eigenschaften oder Ressourcen, die das Unternehmen oder die Organisation von anderen abheben und einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Beispiele für Stärken sind eine starke Marke, qualifizierte Mitarbeitende oder eine hohe Kundenzufriedenheit.
- Die Schwächen identifizieren: Das sind die negativen Eigenschaften oder Ressourcen, die das Unternehmen oder die Organisation behindern oder einschränken und einen Wettbewerbsnachteil darstellen. Beispiele für Schwächen sind hohe Kosten, veraltete Technologien oder ein schlechter Ruf.
- Die Chancen identifizieren: Das sind die externen Möglichkeiten oder Trends, die das Unternehmen oder die Organisation nutzen kann, um seine Ziele zu erreichen oder seine Position zu verbessern. Beispiele für Chancen sind neue Märkte, neue Kundenbedürfnisse oder neue Gesetze.
- Die Risiken identifizieren: Das sind die externen Bedrohungen oder Hindernisse, die das Unternehmen oder die Organisation gefährden können, seine Ziele zu verfehlen oder seine Position zu verschlechtern. Beispiele für Risiken sind steigende Konkurrenz, sinkende Nachfrage oder negative öffentliche Meinung.
Die Ergebnisse der SWOT-Analyse werden üblicherweise in einer Matrix dargestellt, in der jede Dimension einem Quadranten zugeordnet wird. Die Matrix hilft bei der Visualisierung der relativen Bedeutung und dem Zusammenhang der einzelnen Faktoren. Die Matrix dient als Grundlage für die Ableitung von konkreten Maßnahmen zur Stärkung der Stärken, zur Verringerung der Schwächen, zur Nutzung der Chancen und zur Abwehr der Risiken.
SWOT-Analyse übertragen auf den Anwendungsfall Pflege
Ein Beispiel für eine SWOT-Analyse aus dem Bereich Pflege könnte folgendermaßen aussehen:
- Stärken: Hohe Qualität der Pflegeleistungen, gute Reputation bei den Kunden und den Ärzten, qualifizierte und motivierte Mitarbeitende, breites Angebot an spezialisierten Pflegediensten (z.B. junge Pflege, Adipositas, palliative Versorgung, ambulante Pflege, teilstationäre Pflege, vollstationäre Pflege), moderne Ausstattung und Technologien, hoher digitaler Reifegrad.
- Schwächen: Hohe Kostenstruktur, geringe Flexibilität bei der Personalplanung, hoher Verwaltungsaufwand, mangelnde Bekanntheit in der Region, geringe Differenzierung vom Wettbewerb, hohe Fluktuation, kein Employer Branding, keine oder mangelnde Präsenz in Social Media, geringer digitaler Reifegrad.
- Chancen: Wachsender Bedarf an ambulanter, teilstationärer und vollstationärer Pflege durch die alternde Bevölkerung, steigende Nachfrage nach individuellen und bedarfsgerechten Pflegelösungen, Förderung von innovativen und digitalen Pflegekonzepten durch die Politik und die Krankenkassen.
- Risiken: Fachkräftemangel in der Pflegebranche, steigende Qualitäts- und Hygienestandards, sinkende Erstattungssätze durch die Krankenkassen, zunehmende Konkurrenz durch andere Anbieter (z.B. Tagespflegen oder Seniorenresidenzen), negative öffentliche Wahrnehmung der Pflegeberufe, negative Bewertungen des Unternehmens im Web.
Die folgende Matrix visualisiert die Methode: